Dachsanierung mit über 1.300 qm Moduldach
Im Münchner Stadtteil Bogenhausen wird zzt. eine umfangreiche Flachdachsanierung an einem mehrstöckigen Wohnhaus durchgeführt.
Für die komplette Rüstung zeichnet die Firma Kraft Gerüste GmbH verantwortlich, die sich im Münchener Raum bereits einen guten Namen gemacht hat. Der Betrieb, den die beiden jetzigen Geschäftsführer Fabian Pfuhl und Andi Schmidt samt Mitarbeitern 2018 übernommen haben, besteht bereits seit 1986. Einer der Schwerpunkte ist neben Fassaden- und Spezialrüstungen aller Art die Stellung von Wetterschutzdächern in verschiedensten Dimensionen.
Für die hier geforderte Überdachung mit 1.364 qm Fläche griff man erstmals auf das MULTI-ROOF-System des westfälischen Herstellers Scafom-rux zurück, das sich dadurch auszeichnet, große Spannweiten – in diesem Fall knapp 40 m – frei überbrücken zu können, ohne dass Zugbänder eingesetzt werden müssen. Die Auflage wurde mit insgesamt 1.044 m2 Fassadengerüst W09 realisiert. Zusätzlich wurden noch 1.181 m2 Fassadengerüst W06 gestellt. Das Multi-Roof konnte sukzessive in insgesamt sieben Segmenten am Boden vormontiert werden, bevor es Binder für Binder direkt an die Einsatzpositionen gehievt wurde. Der urprüngliche Plan, die Binder jeweils auf die dem Kran am nächsten liegende Stelle des Daches zu setzen und dann über die HEB-Auflager an die richtigen Positionen zu rollen, wurde zwar vorbereitet, kam aber nicht zum Tragen, weil der 300-t-Autokran dann doch den gesamten Dachbereich „im Griff“ hatte. Und das, obwohl es wegen des dichten Baumbewuchses rund um das Gebäude nur wenige potenzielle Positionierungspunkte gab.
Für die berechneten Windquerkräfte am baulich frei stehenden 4-geschossigen Gebäude wurden an den Ankerpunkten Ringschrauben mit erhöhter Festigkeit verwendet. Für die Aussteifung der tragenden Gerüstkonstruktionen wurden 456 m vertikale Gitterträger sowie 500 zusätzliche Rohre verbaut.
Für Kraft Gerüste ist die Multi-Roof-Premiere gelungen, und man würde nicht zögern, das Dachsystem auch für weitere Projekte dieser Größenordnungen wieder einzusetzen. Besonders die Kompatibilität zu gängigen Gerüst- und Kassettensystemen und die hohe Spannweite machten es zu einer optimalen Wahl.
Bauherr war die Wohneigentümergemeinschaft, federführend bei der Ausführung war bharchitektengesellschaft mbh, die Statik berechnete das Ingenieurbüro Speer aus Karlsruhe.