Modern, stabil und kompatibel: SUPER-RS
Interview aus "Der Gerüstbauer", Ausgabe 03.2022
Systemlösungen mit integriertem vorlaufendem Geländerschutz gemäß TRBS 2121 liegen aktuell stark im Trend. Vor einigen Jahren noch wurden diese Lösungen eher als
exotische Machbarkeitsstudie betrachtet, mittlerweile sind sie eine zukunftsweisende Weiterentwicklung im modernen Gerüstbau.
Die Redaktion DER GERÜSTBAUER sprach mit Jochen Gebauer, Scafom-rux, über deren Antwort einer Systemlösung mit integriertem vorlaufendem Geländerschutz: das modulare Fassadengerüst SUPER-RS.
DER GERÜSTBAUER: Herr Gebauer, was sagen Sie Interessenten, die Sie fragen, warum sie Ihrer Meinung nach in das System SUPER-RS investieren sollten?
Jochen Gebauer: So irritierend das klingen mag: Ich würde ihnen sagen, das beste Argument ist der Bestandsschutz Ihrer bisherigen Investitionen.
DER GERÜSTBAUER: Können Sie das bitte näher erläutern?
Jochen Gebauer: Das SUPER-RS ist ein Gerüstsystem, das die besten Möglichkeiten aus zwei Systemwelten miteinander vereint, nämlich die des Fassadengerüsts SUPER mit denen des Modulgerüsts RINGSCAFF - deshalb ja auch SUPER-RS. Da wir zumindest in Deutschland einen weitgehend gesättigten Markt vorfinden, in dem es bereits seit Jahren aufgebaute Gerüstbestände gibt, macht es unserer Ansicht nach in den meisten Fällen wenig Sinn, Anwender komplett in ein neues Gerüstsystem ziehen zu wollen. Vielmehr möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, in ein zukunftssicheres System zu investieren, aber dabei auch einen großen Teil des Bestandsmaterials, nämlich hauptsächlich die kostenintensiven Beläge, mit „hinüberzunehmen". Außerdem das Sahnehäubchen on top: Sie können ihre bewährten Systeme im Verbund mit dem neuen SUPER-RS weiterverwenden: SUPER, FRAMESCAFF und RINGSCAFF nebst kompatiblen Systemen sind problemlos damit kombinierbar, weil Standards eingehalten werden - zum Beispiel beim Rohrverbinder.
DER GERÜSTBAUER: Scafom-rux ist erst ziemlich spät mit dem SUPER-RS auf den Markt gekommen. Ist das der Versuch, noch auf den Zug aufzuspringen?
Jochen Gebauer: Fakt ist, dass sich Scafom-rux schon weit länger mit dem Thema beschäftigt als die meisten Mitbewerber. Bereits 2008 haben wir auf dem Hagener Gerüstforum Prototypen für ein aufgelöstes Gerüstsystem mit vorlaufendem Seitenschutz präsentiert. Aber damals gab es die gesetzliche Erfordernisse noch nicht, und so wurde das Projekt mangels Kundeninteresse zurückgest ellt. Die damaligen Erfahrungen gingen aber nicht verloren, so dass wir bei Inkrafttreten der TRBS 2121 nicht bei Null anfangen mussten. Trotzdem haben wir nichts überstürzt, sondern ein durchdachtes System auf den Markt gebracht, das mit wesent lichen Vorteilen punkten kann, dabei aber den Neuinvestitionsfaktor nicht ausufern lässt.
DER GERÜSTBAUER: Welche sind Ihrer Meinung nach die herausragenden Vorteile?
Jochen Gebauer: Neben der erwähnten Weiternutzung von Belägen mit Zapfen-, U- oder Rohrauflage zum Beispiel die problemlose Ein-Mann-Montage bei Verwendung von Ständer-Anfangsstücken. Die angeformten Rohrenden der Ständer sitzen spielfrei in den Anfangsstücken, so dass die Ständer nicht von einer zweiten Person festgehalten werden müssen. Dann die Verwendung der Keilkopfdiagonale aus dem RINGSCAFF-System . Diese sorgt für Kraftschlüssigkeit und vor allem selbstausrichtende Montage. Dies ist ein großer Zeitvor tei l beim Aufbau . Darüber hinaus geben wir den Anwender*innen die Wahl, ob sie ausbaubare Geländer - entweder mit Kippstift- oder mit FRAMESCAFF-Verschluss - oder definitive Geländer mit Knebelverschluss verwenden möchten. Gerade hinsichtlich zu erwartender zukünftiger Anforderungen und Vorschriften in Sachen Sicherheit ein Vorteil.
DER GERÜSTBAUER: Beim Handling sehen es Mitbewerber positiv, möglichst nur einen Ständertyp verwenden zu müssen. Wieso haben Sie sich da für verschiedene Ständertypen entschieden?
Jochen Gebauer: Eins lässt sich bei diesen vorlaufenden Gerüstsystemen nicht vermeiden: Stielstöße auf 1-Meter-Höhe . Die sind bekanntermaßen im Gegensatz zu Stielstößen auf Belagebene instabiler . Deshalb sagen wir: Jeder vermeidbare freie Stielstoß stärkt das System. Auf der Wandseite der Rüstung arbeiten wir also in der Regel mit 2-Meter-Ständern, die die Stielstöße auf Belagebene ermöglichen. Aber auch bei den freien Stielstößen haben statische Berechnungen ergeben, dass das SUPER-RS keine Vergleiche mit anderen Anbietern scheuen muss und teilweise sogar besser abschneidet , da wir den Rohrdurchmesser, die Rohrverbinder und die Auflagefläche eben nicht zugunsten von Materialersparnis geändert haben. Das SUPER-RS muss so auch nicht durch Geländerriegel in der untersten Lage oder Querdiagonalen in der Grundkonfiguration ertüchtigt werden und es braucht auch keine Innenriegel ab 16 Meter Höhe. Es ist einfach ein top-solides Gerüstsystem, in dem bei aller Modernität eine riesige Menge an Erfahrung steckt. Das zeigt sich oft weniger in vordergründigen Verkaufsparolen als beim Blick auf die Details.
DER GERÜSTBAUER: Herr Gebauer, wir danken für dieses Gespräch.